CDNL 2017

Etwa 100 hochrangige Vertreter sowie Beobachter aus aller Welt nahmen gestern an der jährlichen Konferenz der Direktoren von Nationalbibliotheken (CDNL)* teil. Die Sitzung stand unter dem Motto Nationalbibliotheken verbinden Kontinente und Gemeinschaften und beinhaltete einen speziellen Abschnitt, welcher der Diskussion rund um die Global Vision der IFLA gewidmet war. Bei der Sitzung waren auch die derzeitige IFLA-Präsidentin, ihre Nachfolgerin sowie der Generalsekretär anwesend.

IFLA Secretary General Gerald Leitner

Nationalbibliotheken haben besondere Zuständigkeiten, die oftmals gesetzlich definiert sind. Diese bewegen sich innerhalb eines landesweiten Bibliotheks- und Informationssystems und sind daher Schlüsselorganisationen, um Veränderungen auf nationaler Ebene anzustoßen. Die Handlungen der Nationalbibliotheken können insbesondere dann, wenn sie sich untereinander abstimmen, schlussendlich auch international Widerhall finden. Das Einnehmen einer Führungsposition in nationalen, bibliotheksbezogenen Kampagnen ist ein wichtiger Aspekt, bezüglich ihrer Fähigkeit zur Einflussnahme und Lobbyarbeit im Sinne der zentralen Werte des weltweiten Bibliothekswesens.

Während der Veranstaltung präsentierte der ständige Ausschuss für Nationalbibliotheken der IFLA (NLSC) die Ergebnisse seines eigenen Global Vision-Berichts. Diese sind Teil einer größeren Menge an soeben veröffentlichten Berichten, die die Idee eines vereinten Bibliothekswesens, das die zukünftigen Herausforderungen bewältigt, betonen. Die Diskussionen wurden sowohl persönlich als auch per Online-Meetings abgehalten. Der NLSC-Bericht betonte ein gemeinsames Thema der Befragten, nämlich, dass die zentralen Aufgaben der Nationalbibliotheken – das Sammeln, Erhalten und das Zugänglichmachen des kulturellen Erbes – sowie der Bedarf, Kooperationen und Engagements mit anderen Gemeinschaften und Institutionen einzugehen, durch die Unterstützung der Ziele aus der Global Vision-Diskussion bestärkt werden können.

Dem NLSC-Bericht der IFLA schloss sich eine Echtzeit-Abstimmung zur Global Vision an, die durch den IFLA-Generalsekretär Gerald Leitner unterstützt wurde. NLSC-Vertreter aus 50 Ländern mit zusammen 1.124 Jahren Bibliothekserfahrung und zusammen fast 500 Jahren IFLA-Engagement nahmen an der Abstimmung teil. Die Ergebnisse wurden in Echtzeit präsentiert:

Da Nationalbibliotheken immer mehr in die Global Vision-Diskussion eingebunden werden, erwarten wir einen signifikanten Einfluss auf die Zukunft des Projekts, da sie sowohl geographisch (weltweit) als auch institutionell (staatlich gefördert) strategisch platziert sind.

*CDNL ist eine unabhängige Vereinigung, bestehend aus NationalbibliotheksdirektorInnen, die gegründet wurde, um Diskussionen zu ermöglichen und das Verständnis sowie die Kooperation im gemeinsamen, weltweiten Interesse zu fördern. Die CDNL trifft sich jährlich, üblicherweise am Dienstag während des IFLA-Weltkongresses. Das jährliche Treffen wird durch die Nationalbibliothek desjenigen Landes ausgerichtet, in dem die IFLA-Konferenz stattfindet. Der Direktor oder die Direktorin der Nationalbibliothek eines jeden Landes ist von Rechts wegen Mitglied der CDNL. Mitglieder können auf dem Treffen durch die Abgeordneten vertreten werden.