Bernard Stiegler: Hauptredner der heutigen Eröffnungssitzung

10.30 bis 12.00 Uhr | Amphitheatre

Bernard Stiegler ist einer der führenden französischen Philosophen unserer Generation. Er entwickelt die Arbeiten von Jacques Derrida, Gilbert Simondon und Andre Leroi-Gourhan in einer umfassenden Analyse unserer Beziehung zu Technik weiter. Stiegler etablierte sich in Frankreich im Jahr 1994 mit der Veröffentlichung des ersten Bandes von La Technique et Le Temps (Technics and Time).

Während seines gesamten Lebens hat Stiegler zu Themen der Philosophie, Technologie, Digitalisierung und des Problem der Individuation vor dem Hintergrund von Kapitalismus und Konsum publiziert. Einige seiner bekanntesten Werke sind: die zwei Bände De La Misère Symbolique Of Symbolic Misery), die drei Bände Mécréance et Discrédit (Disbelief and Discredit) und die zwei Bände Constituer l’Europe Constituting Europe). Besonders bekannt ist seine Veröffentlichung aus dem Jahr 2009 Acting out .

Professor Stiegler hat sich umfangreich mit der Beziehung zwischen Technologie und Philosohpie auseinandergesetzt, nicht nur im theoretischen Sinne, sondern auch, indem er sie als Praktiken in Industrie und Gesellschaft verortete. Er ist einer der Gründer (2005) der politischen Gruppe Ars industrialis mit Sitz in Paris. Diese fordert eine industrielle Politik des Geistes und untersucht die Möglichkeiten der sogenannten Technologie des Geistes, um eine neue Geisteshaltung zu entwickeln. Seit 2013 ist Stiegler auch Mitglied des Conseil national du numérique (CNNum (Französischer Rat für Digitales).

Bernard Stiegler ist Direktor des Institut de Recherche et dInnovationn (IRI), Professor für Philosophie an der Technischen Universität von Compiègne und Fellow am Goldsmiths der Universität London. Bis 2009 war er außerdem Direktor der Abteilung für kulturelle Entwicklung am Centre Pompidou in Paris.