21 August 2014

Massenhafte Internetüberwachung: was Bibliotheken tun können

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Wie Snowdens Enthüllungen klar machten, ist die massenhafte Überwachung von Internet und Telekommunikation in der heutigen Welt Realität.... Das Recht auf Privatsphäre, die Notwendigkeit von Transparenz, und die Frage, wie Bibliotheken dem Problem der Massenüberwachung begegnen können, waren die Hauptthemen einer offenen Debatte geführt von:

unterstützt von einem Gremium bestehend aus:

Plädoyer

Es wird immer Spannungen zwischen Transparenz und Privatsphäre geben, und es war wertvoll, daran erinnert zu werden, dass Meinungsfreiheit zum Kern des Bibliothekswesens gehört. Daher müssen Bibliotheken an der Spitze des Kampfes gegen Massenüberwachung stehen, und die DiskussionsteilnehmerInnen waren sich alle einig, dass wirksame politische Betätigung der Schlüssel dazu ist, unseren Stimmen erfolgreich Gehör zu verschaffen. Bibliotheken müssen die politischen EntscheidungsträgerInnen beeinflussen und sich stärker an den Debatten, die die Entwicklung und Nutzung des Internets prägen, beteiligen. Auf internationaler Ebene hat sich die IFLA aktiv an Diskussionen überdie Verwaltung des Internets unter den 416 Organisationen, die die internationalen Prinzipien zur Anwendung der Menschenrechte auf Kommunikationsüberwachung unterzeichneten, beteiligt. Bibliotheken können auf individueller Ebene handeln, indem sie diese Prinzipien befürworten, um ihnen mehr Schwung zu verleihen.

Programm der Sitzung: Massen-Internet-Überwachung und Datenschutz - welche Auswirkungen hat dies auf Sie und Ihre Bibliothek?

Sensibilisierung

Im Fokus der Diskussion stand auch, welche wichtige Rolle Bibliotheken in der Sensibilisierung für diese Themen spielen. Insbesondere im Bereich der Informationskompetenz haben BibliothekarInnen eine wichtige Aufgabe. Aber zuerst müssen sie beginnen, ihre eigenen Praktiken zu hinterfragen:

  • Welche Informationen über NutzerInnen werden gespeichert?
  • Welche Informationen werden in Browsern gespeichert?
  • Sorgen sie dafür, dass NutzerInnen wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie den Nutzungsbedingungen zustimmen?

Im Hinblick auf diese Fragen äußerte Lionel Maurel eine interessante Perspektive, indem er über die Situation in Frankreich sprach. Anders als in anderen Ländern sind französische Bibliotheken nicht verpflichtet, Internetzugriffe zu verfolgen und zu filtern. Doch viele Bibliotheken haben Beschränkungen eingeführt, die zu wirksamer Überwachung führen. Maurel forderte sie auf, ihre Politik zu überdenken.

Schließlich teilten die DiskussionsteilnehmerInnen einige hilfreiche Tipps, um unsere Privatsphäre im Internet zu schützen:

  • Der Einsatz freier Software
  • Die Einführung eines dezentralen Modells
  • Der Einsatz von Datenverschlüsselung
  • Der Einsatz von VPNs
  • Der Einsatz von HTTPS

Last update: 21 August 2014