18 August 2014

Was ist die Entwicklungsagenda Post-2015?

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Die "Lyon Declaration" (Die Erklärung von Lyon)Hintergrund

Die Vereinten Nationen prüfen derzeit die Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs),, um ein neues Entwicklungsprogramm für den Zeitraum nach 2015 vorzubereiten. Das Programm wird Industrie-und Entwicklungsländer dazu anleiten, die Lebensbedingungen ihrer Bevölkerung zu verbessern. 

Die Verhandlungen der UN-Mitgliedstaaten beginnen im September 2014. Die Verhandlungen werden bis September 2015 andauern und zu einer Einigung über ein neues Programm führen, das ab dem 1. Januar 2016 umgesetzt werden soll.

Der Dialog über die Zeit nach 2015 wird als Chance zur Entwicklung einer praxisbezogenen Agenda gesehen, die sicherstellt, dass das Prinzip "niemanden zurücklassen" in reale Veränderungen umgesetzt wird, um grundlegende Dienstleistungen für Menschen in Armut bereitzustellen.

Bibliotheken und die Entwicklungsagenda Post-2015

Wenn die Vereinten Nationen über die Zukunft globaler Entwicklungen und die Agenda Post-2015 nachdenken, muss der Zugang zu Informationen als entscheidend betrachtet werden: Um Regierungen darin zu unterstützen, Entwicklungsziele zu erreichen, und um BürgerInnen sachkundige Entscheidungen zu ermöglichen, die ihr eigenes Leben verbessern. Die IFLA vertritt die Meinung, dass qualitativ hochwertige Bibliotheks- und Informationsdienste dabei helfen, diesen Zugang zu gewährleisten. 

Bibliotheken und Zugang zu Information

  • Regierungen und die Zivilgesellschaft dazu befähigen, Entwicklungsziele zu erreichen: Bibliotheken sind transparente, verantwortungsvolle Institutionen, die Regierungsprogramme unterstützen und Dienste bereitstellen, die der Regierung, der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft dabei helfen, die Informationsbedürfnisse der BürgerInnen besser zu verstehen;
  • BürgerInnen dabei unterstützen, fundierte Entscheidungen zu treffen: Bibliotheken bieten freien Zugang zu Information und leiten fachkundig dazu an, die Welt des Wissens effektiv zu nutzen. BibliothekarInnen tragen dazu bei, Armut, Ausgrenzung und Ungleichbehandlung von BürgerInnen zu verringern, indem sie ihnen dabei helfen, Fähigkeiten zu entwickeln, um Informationen aller Art effektiv zu suchen, abzurufen und zu benutzen. 

Die Mitwirkung von Bibliotheken an der Entwicklungsagenda Post-2015 ist unerlässlich. Indem Bibliotheken in Entwicklungsstragien einbezogen werden, können Regierungen und Entwicklungsorganisationen gemeinschaftsbasierte Informationsressourcen und Expertise nutzen, die den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Projekt und einem gescheiterten ausmachen könnten. Die IFLA ermutigt alle Bibliotheksverbände, Institutionen und BibliothekarInnen dazu, aufzuzeigen, welchen Beitrag Bibliotheken und Zugang zu Information leisteten, um die im "IFLA Statement on Libraries and Development" (IFlA-Erklärung zu Bibliotheken und Entwicklung) skizzierten Entwicklung zu erreichen, indem sie:

  • sich für Bibliotheks- und Informationsdiensteeinsetzen, die für das lokale Umfeld einer Bibliothek relevant sind, und diese bereitstellen, um BürgerInnen zu bilden, zu informieren und einzubeziehen.
  • die Agenda Post-2015 verfolgen und sich an dieser beteiligen, wobei sie von der IFLA bereitgestellte Anleitungen und unterstützende Materialien nutzen;
  • nationale und lokale Programme unterstützen, die Entwicklungsziele erreichen und Regierungen dabei helfen, die Informationsbedürfnisse von BürgerInnen zu verstehen.

Die Lyon-Erklärung untermauert diese Prinzipien.

Last update: 18 August 2014